Das Biketoberfest – Ende einer durchwachsenen Saison 2013

In Vorbereitung auf das letzte Rennwochenende 2013 mit Art Motor, das Biketoberfest in Oschersleben, hat loki in punkto Motorraddesign endlich ernst gemacht. Er hat sein edles Schlachross neu gestaltet. Doch nicht nur die Lackierung, in der die Teamfarben prachtvoll in Szene gesetzt werden, ist neu. Auch technisch gibt es einen enormen Fortschritt. Die neuen Bremsscheiben unseres Sponsors EBC Braking runden den neuen Gesamteindruck hervorragend ab. Das Motorrad im neeuen Gewandt und technisch bezüglich Gewicht, rotierende Massen und Bremsperformance deutlich optimiert, reisten wir am Freitag den 4. Oktober gen Oschersleben, wo das letzte Rennwochenende der Saison 2013 mit ArtMotor stattfinden sollte. Zugegeben: Unser derzeit einziger Rennpilot im Stall war wegen eines Sturzes 3 Wochen zuvor noch nicht wieder völlig auf dem Damm. Trotzdem waren wir voller Ehrgeiz und Zuversicht.

In loki’s Klasse, der Pro Thunder, waren 27 Mann gemeldet. Die Titelentscheidung war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits alles andere als offen. Nach den deutlichen Rundenzeitenverbesserungen bei den Twins Only, die Ende Juni ebenfalls in der Motorsportarena Oschersleben stattgefunden haben, sollte es bei entsprechenden Witterungsverhältnissen dieses Mal für loki locker für die Punkteränge reichen. So unsere berechtigte Hoffnung und unser ausgegebenes Ziel.

Im Fahrerlager der Motorsportarena angekommen, war es Zeit die Anmeldung und die technische Abnahme in Angriff zu nehmen. Nachdem die genannten Aufgaben mit Bravur überstanden waren und der Transponder verbaut war, stand, wie immer, der Aufbau des eigenen kleinen Fahrerlagers auf der Tagesordnung. Es war zu diesem Zeitpunkt noch trocken. Der Start zum ersten Qualifying stand am Samstagmorgen um 08:38 Uhr auf dem Plan. Der Wetterbericht fürs folgende Wochenende verhieß allerdings nichts Gutes…

Aufgewacht und rein ins Leder hieß es für loki nach einer unruhigen Nacht in seinem kühlen Lager. Zu seiner großen Freude hatte es über Nacht keinen Niederschlag gegeben, sodass Fahrerlager und Strecke zum ersten Qualifikationslauf trocken waren. Das Thermometer zeigte 12°C. Es ging also nach etwas über 2 Monaten ohne Training zum ersten Mal wieder auf Zeitenjagd.

Leider lief das Datarecording zum ersten Zeittraining noch nicht. So kam es, dass loki ob seiner erreichten Rundenzeit im Dinkeln tappte. Er hatte aber ein schlechtes Gefühl, was das Erreichen einer halbwegs passablen Rundenzeit und somit Startposition anging. Zur Überraschung aller beteiligten konnte sich die Zeit durchaus sehen lassen. Es reichte auf Anhieb zu Platz 15. Das war lokis bestes erstes Qualifyingergebnis, das er in Oschersleben jemals erreicht hat und das war auch gut so…

Q2 wurde aufgrund Niesels und damit zunehmend rutschiger werdender Strecke, die nun auch ein Sturzopfer an ungünstiger Stelle gefordert hatte, nach nur 4 Runden abgebrochen. In der Folge sollte die Sonne für den Rest des ersten Renntags ein dauerhaftes Quartier hinter den über der Bördeschleife hängenden Regenwolken beziehen. Das zweite Training brachte keinem Fahrer der Pro Thunder eine nennenswerte Verbesserung. Das dritte Qualifying sollte ohne Regenreifen nicht gefahren werden können. So kam es, dass loki’s erste persönliche Trainingsbestzeit für beide anstehenden Rennen Startplatz 15 sichern sollte.

Das Samstagsrennen stand im Zeichen des Rinnsals. Es war, ohne zu übertreiben, verdammt nass. Der Regen hatte seit dem Mittag behaarlich für widrige Streckenverhältnisse gesorgt. Rennen 1 wurde daher als „Wetrace“ gestartet. Nachdem loki wegen des Umbaus auf stark profilierte Regenreifen, die er kurzfristig aufgetrieben hatte, Q3 verpasst hatte, musste er nun ohne jegliche Regenerfahrung in seiner bisherigen Rennsportkarriere seine Position im Starterfeld beziehen. Nach der Inlap und zwei Warmup-Runden fühlte er sich erfreulich komfortabel auf den Heavywets. Doch loki hatte das Gripniveau offensichtlich überschätzt, was sich nach einem gelungenen Start mit deutlichem Positionsgewinn bei der Ausfahrt aus der Hasseröder bitter rächen sollte. Es kam zum Sturz und somit zu vorzeitigen Rennende für unseren Piloten. Somit ging Rennen 1 ohne die erhoffte, wenn auch durchaus realistisch geschätzte Punkteausbeute zuende.

Nach einer Gratisfahrt auf dem Wagen der Schande mussten wir uns zuerst einmal ein Bild vom Beschädingungsgrad an Betty’s Exterieur machen. Die Verkleidung hatte aufgrund der glatten Streckenverhältnisse nur einige lokale Durchschleifungen erlitten. Diese waren mit ein paar Metern Tape in kurzer Zeit wieder fast unsichtbar zu machen. Eine erhebliche Einschränkung in der Mobilität des Rennmoppeds stellte allerdings der komplett zerschliffene Kühlerdeckel dar. Der Start am Sonntag war stark gefährdet. Nach mehreren Stunden der intensiven Suche und Aquise war im Fahrerlager ein passendes Ersatzteil einer Ducati entliehen worden. Der nächste Renntag konnte also kommen. Hoffentlich ein trockener Vertreter seiner Art…

Der Rennsonntag begann mit dem Blick auf ein nasses Fahrerlager. In der Nacht jedoch hatte der Regen erfreulicherweise ein Ende gefunden. Somit hieß es für loki nun Wetterprognosen für den Tag recherchieren. Seine Analyse fiel überwiegend positiv aus. Heiter bis wolkig war das Ergebnis seiner Investigation. Solch optimistische Vorhersagen machten aber auch nicht alle Wetterportale. Reifenpoker was daher das Gebot der Stunde. Noch vorm ersten Warmup demontierte das Team Betty’s Räderwerk um es beim Bridgestone-Reifendienst wieder auf Slicks zurückrüsten zu lassen. Im Verlauf des Vormittags und den immer noch feuchten Warmup-Turns, die währenddessen verstrichen, stellte sich diese Entscheidung als ehr unglücklich heraus. Die Sonne hatte entschieden, in ihrem Versteck zu bleiben. Das war der Grund dafür, dass es einfach zu langsam abtrocknete.

Immerhin zeichnete sich kurz vorm Rennstart zu Rennen 2 langsam eine trockene Ideallinie ab. So kam es, dass das Ganze Feld mit Slicks an den Start ging. Der Rennverlauf war für loki nicht wirklich optimal. Der Start war zwar nicht der schlechteste, aber bei der Anfahrt auf die erste Kurve machte loki wegen des schmalen befahrbaren trockenen Asphaltbandes mehrere Positionsverluste. In den folgenden Runden verlor er dann zuerst nach und nach die Konkurrenz und kurz danach auch die Hoffnung auf Positionsgewinne aus den Augen. Positiv war, dass er sitzen blieb, obwohl er sich, wie er hinterher sagte, das gesamte Rennen über nicht wohl gefühlt hatte und deshalb völlig verkrampft unterwegs war.

In der Endabrechnung zum Biketoberfest standen wegen des punktlosen ersten Rennens und dem enttäuschenden Sonntag ganze 2 Meisterschaftspunkte auf loki’s Habenseite. Er hatte wegen des Sturzes eines Konkurrenten gegen Rennende Platz 14 geerbt. Für den Saison-Punktestand ergibt sich für ihn in Addition mit der recht üppigen Ausbeute vom Lausitzring im April ein Gesamtpunktstand von 18 Meisterschaftszählern und somit Rang 18 in der Meisterschaft. Loki erreichte in seiner dritten Rennsaison somit mit deutlichem Abstand sein bisher bestes Saisonergebnis. Wir freuen uns mit ihm über das Erreichte und blicken voller Zuversicht der Saison 2014 entgegen. Auch el Mecanico will dann in seiner eigenen Klasse ins aktive Geschehen eingreifen und wird sicher einige Spannende Erfahrungen machen. Loki hat das Ziel, sich regelmäßig unter den Top 10 der der Pro Thunder zu platzieren. Wir werden sehen…